Kommt nun endlich der "Max Jüdel Platz"?
Antrag auf Umbenennung des städtischen Platzes vor dem Hauptbahnhof in "Max Jüdel Platz"
- Mirco Hanker
Aufgrund der Vorfälle der letzten Wochen auf deutschen Straßen und der starken Eindrücke am 09. November habe ich mich noch am Abend des 09.11.23 entschlossen, einen Antrag der AfD aus dem Jahre 2020 erneut zu stellen - dieses Mal im Stadtbezirksrat 130. Dieser ist u.a. für Straßenumbenennungen oder Namensgebungen zuständig. Max Jüdel war ein generöser Mäzen der Stadt Braunschweig. So spendete er einen großen Teil seiner Einkünfte für soziale und karitative Zwecke, zur Errichtung und Förderung von Wohlfahrtseinrichtungen. Er richtete u.a. eine „Unterstützungskasse für ärztliche Behandlung und Beschaffung von Arzneien“ und eine „Arbeiterpensions- und Witwenkasse“ ein.
Max Jüdel war ein großer Industrieller, Geschäftspartner von Heinrich Büssing, Gründer eines Unternehmens für Bahntechnik, Ehrendoktor der TU Braunschweig und ein der Stadt Braunschweig zugewandter, großzügiger Mäzen.
Ist es da nicht längst überfällig, dass dieser besondere Bürger Braunschweigs - der fast schon in Vergessenheit gerät - eine entsprechend angemessene Ehrung erhält?
Leider ist aber angesichts linker Ideologen und Verbohrtheit in Rat und Stadtbezirksräten nicht davon auszugehen, dass dieser wichtige AfD-Antrag durchgeht.
Sie hatten seit mindestens 2014 Zeit, einen geeigneten Ort zu finden. Offenbar ist es denen aber völlig egal.
Mir aber ist es nicht egal, und deswegen hoffe ich, dass dieser Antrag - da sie einem Antrag der AfD noch nie zugestimmt haben - von der linken Mehrheit im Stadtbezirksrat abgeändert oder sonstwie umgeschrieben oder "gekapert" wird. Hauptsache, es kommt zu diesem längst überfälligen Platz dieses Namens in passender Umgebung, zu einem längst überfälligen und jetzt umso wichtigeren Zeitpunkt.
Schauen wir, was am 28.11.23 im Stadtbezirksrat passiert und ob sich die linken Bezirksratsmitglieder auch einmal pragmatisch verhalten können oder aber - wie so oft - nur zumeist leere, woke, moraltriefende und substanzlose Parolen von sich geben.
Beschlussvorschlag:
Die Verwaltung der Stadt wird beauftragt, den städtischen Teil des Bahnhofsvorplatzes (den Bereich / Platz, den man aus der Haupthalle in Richtung Innenstadt betritt) von „Willy-Brandt-Platz“ in „Max-Jüdel-Platz“ umzubenennen. Und den Namen der existierenden „Jüdelstraße“ ggf. einzuziehen, falls mögliche Verwechslungsgefahren drohen. Wobei es zwischen einem Platz (der aus Vor- und Nachnamen besteht) und einer Straße (lediglich Nennung des Nachnamens) eigentlich nicht zu Verwechslungen kommen kann.
Schon 2014 sah die Stadt die Notwendigkeit, einen „Max-Jüdel-Platz“ einzurichten und schlug den Platz zwischen Willy-Brandt-Platz, Schillstraße und Brawo-Park-Gelände vor.
Passiert ist aber nichts. Das wird a) dem Gedenken an den großen Braunschweiger Industriellen und Mäzen nicht gerecht und zeigt b) ein nicht nachvollziehbares Desinteresse der etablierten Parteien an dieser wichtigen Möglichkeit, mit der man jüdisches Leben in Braunschweig prominent sichtbar machen und würdigen kann. In diesen verstörenden Zeiten des vielerorts gezeigten Antisemitismus und der bedrohlichen Entwicklungen und Äußerungen auf deutschen Straßen seit dem 07. Oktober 2023 wäre ein „Max-Jüdel-Platz“ im Vorfeld des Hauptbahnhofs ein starkes, ein regelrecht zentrales Zeichen der Solidarität mit der jüdischen Stadtgesellschaft - neben dem längst überfälligen repräsentativen Gedenken.
Einordnung:
Für den Max-Jüdel-Platz an diesem Ort sprechen zum einen die Bedeutung Max Jüdels für die Entwicklung der Bahn und zum anderen die wenigen (gewerblichen) Anrainer, die von einer Umbenennung betroffen wären. Für ein schnelles solidarisches Zeichen und ein längst überfälliges, angemessenes Ehren und Gedenken sind das gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Umsetzung.
Auch die Nähe zu dem Heinrich-Büssing Ring ist aus historischer Sicht ideal und entsprechend symbolträchtig, da Max Jüdel und Heinrich Büssing sich geschäftlich nahestanden und gemeinsam die „Eisenbahnsignal-Bauanstalt Max Jüdel & Co.“ gründeten.
Angesichts der aktuellen antisemitischen Vorkommnisse und der damit einhergehenden Einschüchterungsversuche jüdischen Lebens im ganzen Land sollte es für jeden genug – moralische, historische und ethische – Gründe geben, die für eine jetzt schnelle (Teil-)Umbenennung des Vorplatzes des Hauptbahnhofes und für die damit einhergehende Ehrung von Max Jüdel sprechen.
Neben seinen großen Verdiensten und Errungenschaften für die Stadt Braunschweig, sind es leider wieder diese aktuellen Entwicklungen im Land, die – neben Reden, Betroffenheits- und Unterstützungsbekundungen - ein starkes Zeichen der Politik einfordern.
Mit der Umbenennung in „Max-Jüdel-Platz“ sendet die Politik ein klares Zeichen in alle Teile der Gesellschaft und vor allem in die jüdische Gemeinschaft Braunschweigs. Dieses Zeichen wird sicher auch von der Bahn AG gewürdigt und nach Kräften unterstützt.