Aus der Burgpassage sollen die "Stiftshöfe" werden

  • AfD-Fraktion im Rat der Stadt
Datum der Veröffentlichung: 16. Februar 2025

Unsere bekannte Burgpassage wird nun viele Jahre nach ihrer Schließung abgerissen und mitten in der Stadt viel Platz freigegeben für eine völlig andere Bebauung:

ein Hotel, eine Erweiterung der Schule und etwa 35 Wohnungen sowie einige gemeinschaftlich genutzte Räume sollen komplett neu entstehen.

Für den Bau des Schul-Blocks rechnet man bei der Stadt mit 40 Mio EUR, das Wohnen soll 20 Mio EUR kosten und sich aus dem Verkauf der Wohneinheiten finanzieren, der Hotelbau wird von einem Drittfinanzierer übernommen und für 25 Jahre an die Betreiberkette vermietet. Am Ende sollen nur die Kosten für den Schulbau an der Stadt hängen bleiben, weitere 55 Mio aus Fremdbeteiligungen übernommen werden. Die Stadt hatte diese Großimmobilie für einen durchaus vorteilhaften Preis aus der Insolvenzmasse des vorigen Projektträgers herauskaufen können.

Eine Umnutzung des vorhandenen Gebäudekomplexes für die genannten oder eventuell noch andere Zwecke wurde offenbar nie beabsichtigt; die ursprüngliche Idee des mittlerweile insolventen Vorbesitzers, aus der überdachten Passage eine offene Handelsgasse zu machen, war wegen des Überangebots an Verkaufsflächen in der Innenstadt nicht wirklich tragfähig. Angesichts der vielen Leerstände von Ladenflächen im Stadtkern sehen wir ebenfalls keinen Sinn in einer Erstellung weiterer Verkaufsräume.

Für die Erweiterung der Schule Kleine Burg durch ein Nebengebäude wäre der benachbarte bestehende Block sicher auch eine Option gewesen; dieses Gebäude war jedoch früher der Standort der Zeitungsdruckerei und ist für die Aufstellung schwerer Maschinen ausgelegt, nach vielen Betriebsjahren sicher auch mit etlichen Schadstoffen belastet. Das Gebäude wäre voraussichtlich für eine Umnutzung problematisch gewesen, wird jedoch auch beim Abriss keine einfache Angelegenheit.

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Das dritte Bild zeigt den Plan für dieses Jahr. Bis zum Untergeschoss, in dem eine große Fernwärmeleitung liegt und das Wasser des Burgmühlengrabens durchgeleitet wird, soll der Baubestand vor Beginn des Weihnachtsmarkts abgetragen sein.

Ehrgeizig, da Altlasten zu erwarten sind und der gesamte Abrißschutt morgens und abends über Kleine Burg und Münzstraße weggefahren wird.

Die Möglichkeit einer Tiefgarage ist unter dieser Fläche aus technischen Gründen also nicht gegeben. Für den Hotelbetrieb erwartet man vor allem Reisende, die zu Fuß ankommen oder sich per Taxi im Innenhof absetzen lassen. Die sehr begrenzte Zahl von 15 Stellplätzen in dem Bereich wird kaum Anfahrten mit dem eigenen Auto zulassen -- wir bezweifeln das Konzept an dieser Stelle, aber offenbar hat der Betreiber "Motel One" bisher solche Erfahrungen gemacht und das Firmenkonzept ging auf.

Nach Ostern sollen, für Innenstadtbesucher weitegehend unbemerkt, die Räumungen und Altlastensanierungen beginnen, ab Ende Mai dann der endgültige Abriss. Zur Zeit läuft die Vergabephase für diese Arbeiten, Ende des Jahres rechnet man mit einem komplett freigemachten Baufeld. Dann wird an dieser zentralen Stelle kurzzeitig eine erstaunlich große Freifläche liegen.

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(Grafiken stammen aus der Präsentation der Struktur-Förderung Braunschweig)

AfD-Braunschweig