
Finstere Zeiten für unser Klinikum
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AfD-Fraktion im Rat der Stadt
Mitte Mai hatten wir die Aufnahme eines zusätzlichen Tagesordnungs-Punkts in die Sitzung des Finanz- und Personalausschusses verlangt.
Grund ist die seit Wochen andauernde Berichterstattung über den Absturz der Krankenhaus-Finanzdaten mitten in im großen Umbauprojekt.
Seit langem macht das SKBS heftige Defizite aus dem Betrieb und brauchte enorme zusätzliche Kredite für den Weiterbau des Zwei-Standorte-Konzepts. Nun hat sich die Lokalpresse auf das Thema gestürzt und geriet kurz in eine Art Kleinkrieg mit der übereifrigen Kommunikationsabteilung des Klinikums, die offenbar personell größer ist als der gesamte investigative Redaktionsteil der Braunschweiger Zeitung.
Auslöser jetzt waren anfangs geleakte interne Chats der Braunschweiger Grünen, bei denen mindestens eine Grüne Fraktionsvorsitzende schlicht über das Verhökern des Klinikums nachdachte, damit nicht der städtische Gesamthaushalt weiter gefährdet wird.
Um weitere zwei Dutzend Millionen EUR hatte sich das Jahresergebnis 2024 zuletzt verschlechtert; Zahlen zum 1.Quartal 2025 lagen auf unsere Aufforderung hin noch nicht vor, sind aber bald zu erwarten.
Nun sind die Managementprobleme unter der Leitung des alleinigen SKBS-Geschäftsführers gar nichts Neues:
bereits ab Anfang 2017 warnte unsere Fraktion öffentlich und nichtöffentlich vor drohenden Problemen aufgrund der Erfahrungen in Ansbach, wo es bei einem fast identischen Projekt zu einem Totalausfall kam.
Hauptverantwortlicher dort: Dr. Goepfert, der gleich danach noch 2016 zum Alleingeschäftsführer in Braunschweig berufen wurde. "Passend" dazu wurde ebenfalls die Beteiligung der Ratspolitik im Aufsichtsrat des SKBS auf die drei Fraktionen von SPD, Grünen und CDU verkleinert, ein vierter Platz hätte unserer damals neugewählten AfD-Fraktion zugestanden.
Inzwischen sieht sich dieser Aufsichtsrat überfordert und sucht nach externer Hilfe.
Genauso so erlebt es wohl unter anderem der inzwischen hauptsächlich für das SKBS zuständige Finanzdezernent der Stadt und kündigte nun die Einstellung eines Interims-Geschäftsführers für den kaufmännischen Bereich an, der weniger als 1 Jahr lang versuchen soll, den weiteren Absturz aufzuhalten -- ab dem ersten Quartal 2026 soll dafür ein dauerhafter 2. Geschäftsführer gefunden und eingestellt sein.
Ob beide nach fast 10 Jahren Management eines Alleingeschäftsführers, der in dieser Zeit unter anderem 66 Mio EUR für Beratungen durch Wirtschaftsdienstleister ausgegeben hatte, rechtzeitig einen Überblick bekommen und aktiv gegensteuern können, wird natürlich spannend.
Alle in diesem Zusammenhang benannten früheren Manager waren darüber erstmal überrascht und hätten nach so langer Zeit "zurück im Haus" auch nicht gerade einen leichten Stand.
Mit einem Augen-zu-und-durch, wie bisher, ist es allerdings auch nicht getan. Unsere Fraktion lehnt aber Schließungs- oder Verkaufsideen ab und kann auch nicht das Verhalten der CDU billigen, die selbst zur Finanzierung planmäßiger Baufortschritte keine klare Zustimmung mehr geben wollen.