versenkt!
- AfD-Fraktion im Rat der Stadt
Viele Braunschweiger kennen diesen Eingang:
das Schwimmbad in Gliesmarode, einst als "Badezentrum" gestartet, ist vor allem bei Familien bekannt und beliebt und seit Samstag geschlossen, für einen mehr als ungewissen Zeitraum.
Stadtverwaltung und Altpolitik hatten es nun 10 Jahre versäumt, sich auf das Ende der Vertragslaufzeit mit dem New-Yorker-Eigentümer einzustellen, der diesen zur Schließung vorgesehenen Standort nach den nötigsten Sanierungsarbeiten noch für immerhin 8 Jahre auf eigene Kosten weiterbetrieben hatte.
Eine ins Leben gerufene "Bürgerinitiative" aus der üblichen politischen Ecke hat es ihrerseits nicht für nötig gehalten, alle Ratsfraktionen über das bevorstehende Problem zu informieren -- mit gewissem Stolz lud man die AfD-Fraktion nicht zu einem gemeinsamen Informationsabend ein und sandte auch keinerlei Material zu, so wird unsere Entscheidung dann auf anderen Grundlagen beruhen.
Ein erster Ratsantrag zum Erhalt des Bades kam dementsprechend auch nur von einer linken Splittergruppe; deren Vorlage wurde in einer Ratssitzung zur vorgeblichen Fachberatung in nachgeordnete Ausschüsse verwiesen.
Dort hielt man sich zumindest im letzte Woche tagenden Schulausschuss für "nicht kompetent" (obwohl im Verlauf in einer Verwaltungsmitteilung noch die Umverteilung des Schulschwimmens auf Stadtbäder dargestellt wurde!), in früheren Zeiten sah das noch anders aus, die Verlagerung der Schwimmzeiten z.B. in die damals neue Wasserwelt wurde heiß diskutiert und war immer wieder Thema.
Jetzt sieht sich die herrschende Politik in Form der rotgrünen Ratsmehrheit nicht mehr imstande, eine Fachdiskussion zu führen, und will das Thema am liebsten in der nichtöffentlichen Sitzung des Verwaltungsausschusses begraben, wo nur ein Teil der Fraktionen überhaupt ein Stimmrecht hat und über Einzelheiten Stillschweigen nach außen herrschen muss.
Völlig skurril war dann noch ein davon abweichender SPD-Antrag, die nicht stattgefundene Debatte einfach auf einen der nächsten Sitzungstermine zu vertagen, wo dann der identische Teilnehmerkreis mit derselben "Kompetenz" vor dieser Frage gestanden hätte. Hier wollen die Altparteien auf Zeit spielen, um die ihnen unangenehme, emotional aufgeladene Angelegenheit möglichst ohne großen Wellenschlag allmählich verschwinden lassen zu können -- eine finanzielle Lösung über die geplante Stiftung ist eher unwahrscheinlich und nicht vor Ende 2025 absehbar, gleichzeitig sind aber bereits die städtischen Bäder schwere Verlustbringer, die inzwischen für ein jährliches Defizit von 10,5 Mio EUR sorgen.
Zum 25-Jahres-Jubiläum wurde noch über bis dahin insgesamt 6,3 Millionen Nutzer berichtet, also durchschnittlich 252.000 pro Jahr. Aktuelle Zahlen liegen uns (noch) nicht vor, aber schon seit langem zeichnen sich in allen Bädern eher sinkende Erträge und Nutzerzahlen ab, die bei weitem nicht mehr kostendeckend sind.
Sanierungen und jährliche Betriebsverluste würden für Gliesmarode ebenfalls in die Millionen gehen: nichts, was bei verantwortungsvoller Haltung einfach durchgewunken werden kann.